25 Jahre Bürgermeister
Das 25jährige Dienstjubiläum von
Bürgermeister Dr. Ralf Göck
Ein besonderes Bürgermeister-Jubiläum durfte dieser Tage Dr. Ralf Göck feiern, der jetzt nach seinen vier Wahlen der bislang am längsten in Brühl amtierende Bürgermeister ist.
Gefeiert wurde in der Festhalle. Sechs Festredner sowie 200 Gäste zollten nicht nur der reinen Zeitspanne Respekt, sondern auch dem Menschen Göck und dem, was in diesem Vierteljahrhundert unter seiner Führung in Brühl erreicht worden ist.
Wie selten dieses Dienstjubiläum ist, das stellte Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Kieser in seiner Begrüßung der Veranstaltungsgäste heraus. Nur sechs Prozent der Bürgermeister im Land dürften dieses Jubiläum begehen. Göck gehöre zu diesem erlesenen Kreis von Amtsinhabern. Da stelle sich die Frage, wie Göck es geschafft habe viermal gewählt worden zu sein. Es sei seine Freude am Beruf und an den Begegnungen mit den Menschen, die zu diesem dauerhaften Erfolg geführt hätten.
Der Jubilar habe stets das Ohr am Bürger, betreibe Kommunalpolitik mit viel Freude und zeige Verantwortung bei der Gestaltung der Gemeinde. Das habe sich schon früh gezeigt, als Göck nicht zuletzt aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements in Kirche, Fußballverein und der Jugendarbeit 1989 und 1994 mit hohen Stimmenzahlen in den Gemeinderat gewählt worden sei. 1998 kandidierte er erstmals für den Chefsessel im Rathaus – mit Erfolg. Gemeinsam und partnerschaftlich, in der Sache teilweise auch strittig, sei man viele wichtige Projekte angegangen und habe sie aber in guter Zusammenarbeit vollendet. Doch stünden weiterhin viele Zukunftsaufgaben an, „und ich bin mir sicher, dass Gemeinderat und Bürgermeister auch die zum Wohle der Bürger angehen und lösen werden“, sagte Kieser, und gratulierte namens des Gemeinderats und der Verwaltung.
Festredner Mützenich und Dallinger
zollen Göck Dank und Respekt
„Göck ist ein Kümmerer vor Ort, ein Gestalter und Visionär“, lobte als besonderer Festredner Dr. Rolf Mützenich, der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
Deshalb wolle er seinen Respekt zum Ausdruck bringen, wenn er die Leistungen Göcks würdige, die diesen Ort geprägt hätten. Zwar seien dies Erfolge von vielen Beteiligten, „doch er ist das Gesicht für das, was sich im Ort eingeprägt hat“. Viel habe man in Brühl frühzeitig angegangen. Das Thema Wohnen für alle Generationen liege Göck sehr am Herzen – dabei sei es gelungen, Jung und Alt zusammenzubringen, um Gemeinschaft zu schaffen. Außerdem seien gute Bildungsvoraussetzungen von Anfang an stets Thema. „Von heute aus gesehen „visionär“ war es, dass die Fernwärme seit 2009 so forciert wurde“. In dem Zusammenhang nannte er auch die frühzeitige Abdeckung Brühls mit einem Glasfasernetz vorbildlich, was nicht erst während Corona von enormer Bedeutung gewesen sei, als viele zu Hause gearbeitet hätten. Und so könne Göck das Privileg genießen, in seiner Gemeinde erleben zu dürfen, welchen Erfolg die angestoßenen Themen für alle Bürger gebracht hätten. Wenn Menschen wie Göck ihre berufliche Qualifikation, ihr Wissen und Erfahrung in den Dienst der Politik stellten, dann sei das ein solides Fundament für gelebte Demokratie. „Das ist vorbildlich für uns alle“, schloss Mützenich mit Respekt für diese Leistung.
„Schon während er als junger Referendar bei mir im Regierungspräsidium tätig war, erkannte ich, dass in ihm ein Talent schlummert“, erinnerte sich Landrat Stefan Dallinger. Göck habe damals weit über den Tellerrand geblickt, weil er sich nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für politische Entscheidungsprozesse interessiert habe. Dallinger beschrieb den Jubilar als kompetent, erfahren, kreativ, inspirierend und unglaublich fleißig, denn „er ist immer auf den Punkt vorbereitet und weiß auch immer genau, wo der Hund begraben ist“. Das führe im Kreistag – in dieses Gremium wurde Göck inzwischen fünfmal gewählt, gilt als Stimmenkönig und bespielt als SPD-Fraktionsvorsitzender alle Felder – auch mal zu unterschiedlichen Auffassungen: „Doch im guten Miteinander entstehen im Wettbewerb die besten Ideen.“ Besonders engagiert zeige sich Göck bei der Einbindung benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt und beim Thema Finanzen.
Den Erfolg des streitbaren Miteinanders bezog der Landrat auch auf die Gemeinde, denn in Brühl sei auf diese Weise vieles gut angegangen, mit Erfolg erledigt und in vorausschauender Planung entschieden worden. Dabei zeichne Göck – der auch auf der Ebene der Metropolregion als stellvertretender Vorsitzender des Planungsausschusses Weichen stelle – aus, dass er Menschen zusammenbringe und dazu aufrufe, den Ball erst einmal flach zu halten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen.
Kompromisse und Lösungen im Brühler Rathaus
Daniel Born, SPD-Wahlkreisabgeordneter und Vizepräsident des Landtages, beschrieb, wie lange 25 Jahre seien mit dem Hinweis auf technische Neuerungen in der Zeit und dass „Ralf Göck schon drei Wahlen hinter sich hatte, als ich 2016 zum ersten Mal in den Landtag gewählt wurde“. In der Gemeinde beginne Politik, erklärte der SPD-Mann weiter, denn was entschieden werde, zeige sich unmittelbar, nicht irgendwo und irgendwann, sondern für jeden in der Gemeinde direkt erfahrbar. Im Zentrum stehe da der Bürgermeister, der fast rund um die Uhr Ansprechpartner sei. Zur Demokratie gehöre auch der Streit um des Fortschritts willen, um daraus Kompromisse und Lösungen zu finden. Denn eines sei klar: In der Demokratie verbinde die Menschen mehr, als sie trenne. „Ralf Göck hat in 25 Jahren viele solcher Kompromisse und Lösungen gefunden.“ Er habe für die Werte der SPD Fortschritte erzielt, etwa durch mehr Kinderbetreuung, durch die Schaffung kommunalen Wohnraums und durch die Sorge um den Klimaschutz in Brühl und auch in der afrikanischen Partnergemeinde Dourtenga in Burkina Faso.
„Ich bin stolz, Genosse von Ralf zu sein“, gratulierte Born als SPD-Parteivorsitzender im Kreis im Namen der SPD-Orts- und Kreisverbände, denn Göck gestalte seit 1984 im Ehrenamt die Pressearbeit der örtlichen SPD und stehe der SPD Fraktion im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises seit 2009 vor: „Wir wissen, was wir an ihm haben“.
Realisierbares mit Freude angegangen
Dr. Bernd Nolte, Wirtschaftsprofessor und häufiger Gesprächspartner Göcks beim Gemeindetag, zollte Göck Respekt, denn in der Realpolitik eines Bürgermeisters sei es eine schwere Belastung, dass es nicht um das Schöne und Gute gehe, sondern um das Realisierbare. Auch würden die steten Entwicklungen die Entscheidungsträger unter Druck setzen. Doch Göck gehe das in bodenständiger Art an, sei sich treu geblieben, diskutiere Dinge ohne Halsstarrigkeit, ohne jammerhaften Unterton, sondern bleibe optimistisch, und stecke mit seiner meist guten Laune an.
Freundschaft und Solidarität
über die Grenzen Brühls hinaus gepflegt
Kostüm und Gothe-Kunstwerk
als Dankeschön für Göck
Anerkennung gibt Kraft
Göck seinerseits dankte für die vielen lobenden Worte seiner Weggefährten. „Es ist ein ganz besonderer Tag für mich – eure Unterstützung und Anerkennung heute bedeuten mir unglaublich viel. Sie geben Kraft“, dankte er allen Rednern, und allen teils von weither angereisten Gästen, darunter Behördenleiter, 15 aktive und ehemalige Bürgermeister und Vertreter aus der lokalen Wirtschaft, des Kreises und der Metropolregion Rhein-Neckar, und auch den Brühlerinnen und Brühlern, die dabei waren.
Der Gedanke des Schriftstellers Navid Kermani, dass man erst frei werde, wenn man sich an etwas binde, ist für Göck eine Art Fundament. Schon als Schüler sei ihm Brühl wichtig gewesen, und in dieser fast lebenslangen Bindung, als Teil eines Ganzen, fühle er sich „tatsächlich frei“. Er genieße das Privileg, seiner Heimatgemeinde als Bürgermeister so lange dienen zu dürfen, unterstrich er. „Es war bisher eine Reise voller Herausforderungen und sie war durchaus erfolgreich.“ Das sei so nur durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit vielen Menschen möglich geworden.
Sein Dank galt allen Wegbegleitern in dieser Zeit, besonders den vielen ehrenamtlich Tätigen („Ihr füllt unsere intakte Gemeinde mit Leben“), und den Vertretern der Wirtschaft („Euer Einsatz motiviert mich jeden Tag neu, auch selbst schwierige Aufgaben anzupacken und zu lösen!“). Er sei stolz darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu sein: „Zukunftsperspektiven zu suchen und sie mit den Tageserfordernissen abzugleichen, auch das erfüllt und macht mich zufrieden.“